Das Gold der Lärche

Seit über 200 Jahren wird im Alpenraum in einem baumschonenden Verfahren Lärchenharz (Terebinthina laricina) gewonnen. Die jahrhundertealte Tradition ist sogar als immaterielles UNESCO-Kulturerbe geschützt. Der wertvolle Rohstoff fliesst in die WALA Arzneimittel ein – bis es jedoch so weit ist, ist viel Handarbeit gefragt.

Kostbares Gut aus den Alpen

Wenn im Herbst der Wald immer bunter wird und die Bäume anfangen, ihre Blätter abzuwerfen, beginnt die Lärche, ihnen nachzueifern. Auch sie lässt im Winter ihre Nadeln fallen und ist somit unter den Nadelbäumen eine Besonderheit. Neben ihrem Holz liefert die Lärche das kostbare Lärchenharz, das auch als Lärchenterpentin bekannt ist. Es wird überwiegend in den Alpen gewonnen. Hier hat die Gewinnung von Lärchenharz eine lange Tradition.

Neben seiner Anwendung in Medizin und Aromatherapie wird es im Boots- und Schiffsbau verwendet – weshalb Venedig ein wichtiger Handelsort für diesen einzigartigen Rohstoff wurde.

Ein besonderes Herstellungsverfahren

Das Lärchenharz, das für die WALA Arzneimittel zum Einsatz kommt, wird von Höfen in den Südtiroler Alpen und aus Osttirol bezogen, die den Lärchenbestand in erster Linie forstwirtschaftlich nutzen. Der Rohstoff wird von einem Baumbestand gesammelt, der auf mehr als 1.400 m über NN liegt. Damit genügend Harz gewonnen werden kann, sollten die Bäume mindestens 40 Jahre alt sein. Der Gewinnungsprozess, den die Tiroler «Pechen» nennen, erfolgt durch das Anbohren des Lärchenstamms. Die ausgewählten Exemplare werden viele Jahre genutzt und die Harzentnahme hat keinen negativen Einfluss auf das Baumwachstum oder die Holzqualität. Beim Anbohren fliesst dann eine zähe Flüssigkeit direkt aus dem Baum, ähnlich wie bei der Gewinnung von Ahornsirup.

Beim Tiroler Bohrverfahren wird im Frühjahr der Mittelpunkt des Lärchenstamms mit einem schweren Bohrer schräg abwärts Richtung Hauptwurzel angebohrt. Der so entstandene Bohrkanal wird dann mit einem Stopfen aus Lärchenholz bis zur Harzentnahme im Spätsommer gut verschlossen.

Geübte Pechzieher:innen schaffen bis zu 200 Stämme pro Tag.

Flüssiges Gold

Im Bohrkanal sammelt sich das Harz für die Entnahme. Es wird mit einem rinnenförmigen, abgerundeten Harzlöffel durch mehrmaliges Drehen entnommen und in einen Sammeleimer überführt. Die im Lärchenharz enthaltenen Harzsäuren kristallisieren wenig aus, wodurch der Bohrkanal nicht verstopft und während der gesamten Harzungsperiode genutzt werden kann. Die Saison reicht von Mai bis September. Je nach Region lassen sich von einem Baum 200 bis 370 Gramm Harz entnehmen.

In den ersten Jahren nach dem Anbohren ist der Harzertrag am grössten, dann wird er immer geringer, bis er nach zehn bis 15 Jahren langsam versiegt. Teilweise sind es auch Umwelteinflüsse, die sich bemerkbar machen. Hier gilt: je gesünder der Baum, desto stärker sein Harzfluss.

Aus dem Stamm in die WALA Arzneimittel

Das gesammelte Lärchenharz wird von einem regionalen Unternehmen, das sich auf die Weiterverarbeitung spezialisiert hat, schonend aufbereitet: Es wird leicht erwärmt, mehrfach filtriert und dekantiert. Das Endprodukt ist ein gelblicher, sehr dickflüssiger Balsam mit einem feinen, leicht aromatischen Duft. Natives Lärchenharz enthält 15–20 % ätherische Öle und unterschiedliche Harzsäuren (50–65 %). Das qualitativ hochwertige Lärchenharz der WALA Arzneimittel stammt ausschliesslich aus Süd- und Osttirol.

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