Schlafstörungen und Unruhe beim Baby - WALA Arzneimittel
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Schlafstörungen und Unruhe beim Baby: am Anfang ganz normal

Hebammen kennen die Sorgen vieler Eltern: «Unser Baby schläft nicht», «Unser Baby schläft tagsüber nicht», «Unser Baby schläft nachts nicht» oder auch «Unser Baby schläft schlecht ein». Meist sind Schlafprobleme beim Baby aber kein Grund zur Sorge. Was aber steckt dahinter?

Ein Baby hat in den ersten vier bis acht Wochen ein grosses Schlafbedürfnis, weil es das neue Erdendasein viel Kraft kostet. Es schläft ungefähr zwei Drittel des Tages – sofern es dazu kommt. Da es selbst im Tiefschlaf seine Umgebung wahrnimmt, kann der Schlaf eines Babys leicht gestört werden.

Aus Rücksicht darauf sollte in einem Haushalt mit einem neugeborenen Baby Ruhe einkehren: unmittelbar, indem zum Beispiel Musik leiser läuft als sonst, und im übertragenen Sinne, indem Unternehmungen und Besuche reduziert werden. Je weniger Reize das Baby verarbeiten muss, desto besser findet es zu einem gesunden Schlafrhythmus. Und desto besser schläft auch der Rest der Familie.

Was sagt dein Gefühl?

Wann zum Arzt / zur Ärztin? Diese Frage lässt sich nicht nur anhand von Symptomen beantworten.

Entscheidend ist auch, was dein Bauchgefühl sagt.

Du kennst dich bzw. dein Kind schliesslich am besten. Deshalb solltest du zum Arzt / zur Ärztin gehen, wann immer du dich unsicher fühlst.

Schlafprobleme beim Baby – wann zum Arzt / zur Ärztin?

  • Wenn die Unruhe mit weiteren Symptomen wie Fieber, Durchfall oder Erbrechen einhergeht
  • Wenn das Stillen oder andere Nahrung verweigert wird

Die Schlafphasen eines Babys

In den ersten acht Wochen dauert der Schlafzyklus eines Babys meist nur 45 Minuten. In dieser Zeit durchläuft es drei Schlafphasen: den leichten Schlaf, den Tiefschlaf und den Traumschlaf, in dem es die Eindrücke des Tages verarbeitet. Dieser Zyklus wiederholt sich immer wieder von vorn. Dass ein Baby dazwischen aufwacht, ist ganz normal.

Gut zu wissen:

Babys haben vor dem 6. Monat noch keinen stabilen Schlaf-wach-Rhythmus. Erst danach schlafen sie auch länger am Stück und brauchen im weiteren Verlauf des ersten Lebensjahres immer weniger Schlaf.

So können Schlafprobleme beim Baby entstehen

Wenn dein Baby lange wach und häufig unruhig ist, können sich Unruhe, Schlafstörungen und Erschöpfung gegenseitig verstärken. Wie lässt sich dieser Kreislauf durchbrechen? Es gilt, das Gleichgewicht zwischen Ruhe und Aktivität, Schlafen und Wachen wiederherzustellen. Das klingt nach einer grossen Aufgabe, aber du wirst merken, dass schon die bewusste Gestaltung der Übergänge vom Wachsein zum Schlafen viel bewirkt. Dazu gehören zum Beispiel eine wärmende Hülle, kleine Rituale und – auch wenn es naheliegend ist, sollte es erwähnt werden – Ruhe.

Was hilft, wenn ein Baby nicht schläft?

Es sind viele kleine Massnahmen, die ein Baby und seine Eltern zur Ruhe kommen lassen.

In unseren Empfehlungen zum Thema Schlafstörungen beim Baby findest du medizinische, pflegerische und hebammenkundliche verschiedene Aspekte gebündelt. Sie reichen von Arzneimitteltipps allgemeinen Tipps über äussere Anwendungen bis hin zu bewährten Hausmitteln.

Grundsätzlich gilt: Die hier genannten Ratschläge bieten keine Grundlage zur medizinischen Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung. Sie können einen Arztbesuch nicht ersetzen.

1
Ruhe finden und geniessen

Es kann für die ganze Familie eine wertvolle Erfahrung sein, wenn in den ersten Wochen nach der Geburt Ruhe einkehrt, wenn Radio oder Fernseher, Smartphone oder Computer nur ganz bewusst und weniger als sonst genutzt werden. Vor allem beim Stillen kannst du mit deinem Baby in aller Ruhe in Kontakt treten. Diese intensiven Momente sind für Baby und Mutter gleichermassen wichtig, viele Mütter empfinden sie als wohltuende Inseln im Familienalltag.

2
Rhythmus anbieten

Auf der Suche nach einem eigenen Rhythmus werden Babys vor allem durch zu viele Einflüsse von aussen gestört. Zwischen Unternehmungen oder Besuchen sollten deshalb deutliche Pausen liegen. Je mehr Rhythmus du deinem Kind anbietest, desto leichter kann es selbst zwischen Wachsein und Schlaf umschalten. Brechen die ersten Zähne durch, wird der gerade gelernte rhythmische Tagesablauf erneut auf die Probe gestellt.

3
Den Schlaf vorbereiten

Ein Entspannungsbad in etwa 37 Grad warmem Wasser entspannt angenehm. Bitte halte den kleinen Körper nach dem Bad warm und lege dein Baby ggf. mit Wollsöckchen ins Bett.

4
Hülle geben

Damit sich dein Baby so geborgen wie im Mutterleib fühlt, kannst du es nicht nur mit deiner Liebe und Zuwendung umhüllen. Ein hochwertiges Öl (z. B. Mandel oder Olive) legt sich schützend um den kleinen Körper, ein Puck- oder Schlafsack grenzt das Neugeborene von der Aussenwelt ab.

Pucken – was ist das denn?

Pucken meint, ein Neugeborenes in ein grosses Tuch zu wickeln oder in einen fertigen Pucksack zu betten, um ihm eine spürbare Hülle zu schaffen. Im Grunde wird die vertraute Enge des Mutterleibes imitiert, in der das Baby aber seine Arme und Beine bewegen und frei von Kleidungsstücken spüren kann. So fühlt es sich geborgen, auch wenn es gerade nicht gestillt, umsorgt oder getragen wird. Annette Kiefer, Hebamme bei der WALA, empfiehlt das Pucken in der Nacht, vor allem bei Kindern, die schwer in den Schlaf finden. Wenn dein Kind nach einigen Wochen gut angekommen ist, und spätestens wenn es sich vom Rücken auf den Bauch drehen kann, ist die Puckzeit zu Ende.

5
Ein Abendritual einführen

Schon Babys lieben Wiederholungen. Deshalb bewähren sich kleine Abendrituale, die ganz selbstverständlich und immer gleich den Tag beschliessen. So, wie du dem Geschwisterkind vielleicht nach dem Zähneputzen etwas vorliest, kannst du deinem Baby ein Lied vorsingen und es dabei mit etwas Öl massieren.

6
Gelassene Eltern

Wenn du selbst unruhig bist, überträgst du mitunter deine eigene Unruhe unbewusst auf dein Baby. Vielleicht gelingt es dir, mehr Ruhe und Rhythmus in deinen Alltag zu bringen, Erledigungen zu delegieren und dir bewusst Zeit zu nehmen, wenn du dein Baby schlafen legst. Sobald es schläft, solltest du dich ebenfalls ausruhen, statt die kostbare Zeit etwa zum Aufräumen der Wohnung zu.

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