Suche Bio, biete Partnerschaft

Bio-Rohstoffe, die nicht in unserer Obhut wachsen oder sich nicht in unserem Einzugsbereich wild sammeln lassen, beziehen wir von Partnerbetrieben weltweit. Das machen andere auch. Uns aber zeichnet ein besonderes Einkaufsverhalten aus: Wir setzen auf langfristige Kooperationen, investieren mehr als nur Geld und verbuchen es durchaus als Gewinn, wenn unsere Partner:innen über uns hinauswachsen.

Vertrauen ist eine Währung

Für den Rohstoffeinkauf der WALA ist eine Tochterfirma zuständig, die naturamus. Das Team aus Agrarwissenschaftlern, Kaufleuten, Chemikern und Lebensmitteltechnologen – Männern wie Frauen – weiss, dass nicht nur Fachkenntnisse gefragt sind. Offenheit und Vertrauen braucht es ebenso. Zeit und Geld dürfen vor allem in der Anfangsphase nicht fehlen und immer dann, wenn Schwierigkeiten auftauchen.

So wie bei unserem Projektpartner in der Türkei: In einer einzigen Frostnacht sind Familie Aydin an einem besonders hoch gelegenen Standort sämtliche Rosenblüten erfroren. Gemeinsam haben wir nach einer sinnvollen Lösung für den Anbau auf fast 1.200 Metern gesucht. Seitdem verwirbeln vier Windräder die kalte Luft und schützen die empfindlichen Knospen.

Es ist eine Tradition der WALA, mit der ganzen Welt verknüpft zu sein.

Was brauchen wir, und was braucht ihr?

In persönlichen Gesprächen lernen wir unsere Partnerbetriebe kennen – und sie uns. Während wir auf der Suche nach Rohstoffen in allerbester Qualität und einem begeisterungsfähigen Gegenüber sind, haben unsere Partner:innen ganz unterschiedliche Bedürfnisse: Die einen brauchen Setzlinge in Bio-Qualität oder Hilfe bei der Bio-Zertifizierung, die anderen eine technische Beratung oder Kontakte in den europäischen Absatzmarkt

Das alles umfasst die Partnerberatung der naturamus:

landwirtschaftliche Beratung, z. B. Umstellung auf biologischen oder biodynamischen Anbau, Übernahme der Reisekosten und des Honorars für externe Beratung
Unterstützung bei der Zertifizierung, z. B. beim Ausfüllen der Anträge, Übernahme der Gebühren
Optimierung der Herstellungsprozesse, z. B. Empfehlung einer geeigneten Ölpresse oder sensorische Schulung der Mitarbeiter:innen vor Ort

Zwei Beispiele für unsere Kooperation:
Wir spulen nie ein starres Programm ab, sondern kooperieren immer ganz individuell. Zwei Beispiele in dieser Rubrik zeigen, wie eine derartige Partnerschaft konkret aussehen kann: der Rosenbetrieb der Familie Aydin in der Türkei und das Rizinusöl aus der Ölmühle von Nanalal Satra in Indien.

Einkaufen wäre einfacher möglich – aber kaum nachhaltiger.

Mindestens Bio, gerne Demeter

Nach Möglichkeit suchen wir Partner, die bereits biologisch wirtschaften. Sie sind nicht unbedingt als Bio-Betrieb zertifiziert. Wir helfen dann bei der Zusammenstellung und Organisation der Dokumente, die für eine Zertifizierung erforderlich sind, wir erklären, dass Kontrollen sinnvoll sind und kein Misstrauen ausdrücken, wir übernehmen am Anfang die Gebühren, die einmal im Jahr für eine Bio-Zertifizierung anfallen.

Wenn unsere Partnerbetriebe dafür offen sind, gehen wir gerne noch einen Schritt weiter, unterstützen die Umstellung auf biodynamische Landwirtschaft und die Zertifizierung als Demeter-Betrieb. Denn wir sind von dieser Form der Landwirtschaft überzeugt und betreiben sie selbst auf unseren Feldern und in unserem Heilpflanzengarten.

Die Demeter-Landwirtschaft definiert besonders strenge Kriterien etwa für die Haltung der Tiere, den Zukauf von Futter, die Förderung der Bodenfruchtbarkeit.

Uns ebenso wichtig: Fair for Life

So wichtig wie eine ökologisch nachhaltige Landwirtschaft sind uns sozial nachhaltige Kriterien, wie sie zum Beispiel durch Fair for Life geregelt sind. Sie umfassen Arbeitszeiten und -bedingungen, beinhalten eine medizinische Versorgung der Mitarbeiter:innen und einen Fonds, der projektbezogene Investitionen möglich macht. naturamus hat sich nach diesem Standard zertifizieren lassen und unterstützt gerne auch seine Partnerbetriebe dabei.

«Wenn ein Partnerbetrieb aus eigener Kraft wächst, wenn sein direktes Umfeld davon profitiert und wenn vielleicht sogar der Bio-Funke überspringt – dann ist viel erreicht.»

Partnerschaft mit Mehrwert

Was motiviert die Partnerbetriebe der WALA, sich zertifizieren zu lassen? Peter Schmich von naturamus zählt auf: «Die langfristigen Partnerschaften und Abnahmegarantien durch die WALA sind natürlich interessant. Auch weil wir darauf achten, dass aus der Zusammenarbeit keine Abhängigkeiten entstehen. Dazu kommen die höheren Preise, die unsere Partner mit einer Fair-for-Life- oder Demeter-Zertifizierung erzielen. Und schliesslich ist die Fruchtbarkeit des Bodens, die durch den biologischen und vor allem durch den biodynamischen Anbau erhalten und sogar gesteigert werden kann, ein ganz wichtiges Argument.»

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