Wunde Brustwarzen: wertvolle Tipps für die Stillzeit
Vor allem zu Beginn der Stillzeit können wunde Brustwarzen auftreten. Denn bis du und dein Baby vollends aufeinander eingespielt seid, braucht es Geduld und ein behutsames Aneinander-Herantasten. Lass dich nicht entmutigen und lass deinen Brustwarzen Zeit, sich an die ungewohnte Belastung anzupassen.
Deine Hebamme wird dich unterstützen, wenn deine wunden Brustwarzen Schmerzen beim Stillen verursachen. Auch unsere Tipps helfen dir, akute Beschwerden zu lindern und wunden Brustwarzen zukünftig vorzubeugen.
Sollte es im weiteren Verlauf der Stillzeit – zum Beispiel durch zu langes Nuckeln oder durch Bissverletzungen bei den ersten Zähnchen – erneut zu wunden Brustwarzen kommen, dann hast du bereits Erfahrung und das Thema bestimmt schnell im Griff.
In unserem Ratgeber Stillen: bewährte Tipps für Mama und Kind findest du weitere Informationen.
Was hilft bei wunden Brustwarzen?
Es gibt viele bewährte Tipps, um wunde Brustwarzen zu behandeln und die Schmerzen beim Stillen zu lindern. Allein die richtige Stillhaltung macht einen spürbaren Unterschied. In unseren Empfehlungen zum zum Thema wunde Brustwarzen findest du verschiedene Aspekte gebündelt. Sie reichen von allgemeinen Tipps über äussere Anwendungen bis hin zu bewährten Hausmitteln. Grundsätzlich gilt: Die hier genannten Ratschläge bieten keine Grundlage zur medizinischen Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung. Sie können einen Arztbesuch nicht ersetzen.
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Eine gute Stillposition ist die beste Vorbeugung
Eine gute Stillposition sollte für Mutter und Baby gleichermassen bequem sein, nimm vielleicht Kissen zu Hilfe und lehne dich entspannt zurück. Als Faustregel gilt: Die Brust sollte nicht zum Kind, sondern das Kind zur Brust kommen, und zwar auf Brustwarzenhöhe. Ideal ist eine Bauch-zu-Bauch-Lage, weil das Baby dann ungehindert schlucken kann, ohne den Kopf zu verdrehen. Der Warzenhof sollte dabei komplett von den kleinen Lippen umschlossen sein. Lass dein Baby nicht zu lange saugen und löse es von der Brust, indem du deinen kleinen Finger in den Mundwinkel schiebst und so den Mund langsam von der Brust löst.
Du kannst deine Brustwarzen schonen, indem du bei jeder neuen Mahlzeit die Stillposition wechselst. Denn dort, wo der Unterkiefer des Kindes zum Liegen kommt, wird die Brustwarze am meisten beansprucht. Während etwa beim Wiegegriff die Brustwarze mehr innen belastet wird, tritt die Belastung beim Fussballergriff vor allem aussen an der Warze bzw. am Warzenhof auf.
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Weiter stillen
Auch wenn du Schmerzen beim Stillen hast – stille möglichst an beiden Seiten weiter, damit es nicht zu einem Milchstau kommt. Falls es eine weniger empfindliche Brust gibt, hilft es dir, das Baby zuerst an dieser trinken zu lassen, um den Milchfluss anzuregen. Danach muss dein Kind auf der schmerzenderen Seite nicht mehr so stark saugen.
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Muttermilch als natürliches Pflegemittel
Nach jedem Stillen einfach ein paar Tropfen Muttermilch auf den wunden Brustwarzen antrocknen lassen – denn Muttermilch wirkt pflegend und wundheilungsfördernd.
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Atmende Stoffe für die Brust
Stilleinlagen und Kleidung aus Naturmaterialien begünstigen ein gutes Hautklima, weil sich die Wärme darunter nicht staut. Gut zu wissen für Stilleinlagen: Seide und Wolle wirken von Haus aus antibakteriell und wundheilungsfördernd. Sie können länger getragen werden und lassen sich schnell mit etwas neutraler Seife auswaschen. Einlagen aus Baumwolle sind ebenfalls geeignet, müssen aber häufiger gewechselt und ausgekocht werden.
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Reinigung
Die Brustwarzen sollten ein- bis zweimal am Tag vorsichtig mit klarem Wasser gereinigt werden. Dadurch werden Muttermilch- und Salbenreste entfernt und die Haut ist wieder aufnahmefähig für heilende Substanzen.
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Stillhütchen nur übergangsweise
Stillhütchen sollten bei wunden Brustwarzen nur übergangsweise als Abstandshalter eingesetzt werden, wenn das Saugen als zu schmerzhaft empfunden wird. Probiere immer wieder aus, ob das Stillen ohne Hütchen wieder geht.