Wochenbett – ein Elternratgeber - WALA Arzneimittel
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Wochenbett: so kannst du es geniessen

Eine neue Zeit bricht an. Da ist plötzlich dieser kleiner Mensch: sichtbar, hörbar, greifbar, wunderbar. Das erste Zusammensein der Familie in den Stunden nach der Geburt schafft ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, der Liebe und der Verantwortlichkeit für das neue Erdenwesen. Ein Gefühl, das die Eltern nie mehr verlässt. Überhaupt stehen die ersten sechs bis acht Wochen, das so genannte Wochenbett, unter einem besonderen Stern. Versuche, diese kostbare Zeit zu geniessen. Sie kommt nicht wieder.

«Bei allen Veränderungen, die so ein kleiner Mensch durch seine Ankunft verursacht, ist es ganz wichtig, sich immer wieder klarzumachen, dass nicht nur die Frauen zu Müttern, sondern auch die Männer zu Vätern werden.» van Leeuwen /Maris (Schwangerschaftssprechstunde)

Das Neugeborene willkommen heissen

Dein Neugeborenes ist nun damit beschäftigt, auf der Erde anzukommen und mit der Familie einen Rhythmus zu finden. War es während der Schwangerschaft gewohnt, schwerelos zu sein und gleichmäßig temperiert, ununterbrochen ernährt und vom Herzschlag der Mutter begleitet zu werden, tritt es nun in eine völlig neue Welt ein. Plötzlich ist es warm oder kalt, hell oder dunkel, laut oder still. Dein Baby begegnet den Polaritäten des Lebens.

Du kannst ihm den Eintritt in deine Welt erleichtern, indem du es behutsam an die vielen neuen Eindrücke der Aussenwelt heranführst, ihm Ruhe, Wärme, Nahrung und Zuwendung gibst. Mit deinen Liebeskräften darfst du übrigens grosszügig sein – du kannst ein Neugeborenes nicht zu sehr verwöhnen.

Verwöhnen und verwöhnen lassen

Auch die Mutter sollte sich nun hemmungslos verwöhnen lassen. Während des Wochenbetts gilt sie als Königin, die viel Zeit im Bett oder auf dem Sofa verbringen darf, die sich weder um Besuch noch um Mahlzeiten noch um Organisatorisches zu kümmern hat. Sobald das Baby schläft, hat sie frei. Wenn sie Ruhe braucht, bekommt sie Ruhe. Dieser Schonraum in den ersten Wochen ist für sie eine wichtige Kraftquelle.

Den Geschwisterkindern des Neugeborenen gefällt die Vorstellung ihrer Mutter als Königin in einem märchenhaften Bett vielleicht ebenso. Sie sind – wie natürlich ihr Vater – die einzigen Personen, die einen privilegierten Zugang zu diesem verwunschenen Reich haben. Sobald Frau und Kind versorgt sind, sollte auch der Vater Verwöhnangebote annehmen oder von sich aus anregen. Besuch darf kommen, wenn er Essen mitbringt. Krümel können warten, bis Zeit ist, sie aufzufegen. Die Grosseltern bleiben, solange es der Familie damit gut geht.

Betthimmel für ein Neugeborenes

Die Hebamme Julia Grebner hat für Eltern von Neugeborenen einen Einrichtungstipp: «Ein Seidenschleier über dem Bett, bestehend aus zwei Lagen (innen rosa, aussen blau), gibt dem Kind im Bettchen oder im Stubenwagen räumliche Geborgenheit und farbliche Harmonie und lässt es die im Raume geschehenden Bewegungen sanft erahnen.»

Rückkehr in den Alltag

Gegen Ende des Wochenbetts klopft das normale Leben wieder an. Die Aufmerksamkeit von Freunden und Verwandten lässt langsam nach, der Familienalltag muss umsortiert, die Paarbeziehung wieder spürbar werden. Einen neuen Rhythmus zu finden, ist eine grosse Herausforderung. Die Hebamme und Familientherapeutin Christa van Leeuwen weiss, wovon sie spricht: „Eltern zu werden und zu sein bedeutet, emotionale Wachstumsschmerzen durchzumachen.“ Lass dich also nicht entmutigen, wenn der Alltag mit einem Säugling nicht immer deinen Vorstellungen entspricht.

Für dich als Frau wird es nun Zeit, Rückbildungsübungen zu machen. Deine Hebamme kann dir passende Übungen zeigen. Stand die Schwangerschaft ganz im Zeichen der Lockerung, sind Festigung und Bindung die grossen Themen der Stillzeit. Nimm dir Zeit für deinen Beckenboden und lass dir Zeit, um zu deiner vertrauten Konfektionsgrösse zurückzufinden. Solange du stillst, brauchst du immer noch viel Energie.

Mehr Informationen findest du im Ratgeber Stillen.

Väter, das ist eure Zeit!

  • Jetzt trennt euch kein Bauch mehr von eurem Kind.
  • Ihr könnt es tragen und wiegen, es beruhigen und massieren, ihm eure Liebe, eure Stimme, eure Hände anbieten.
  • Legt es auf euren Bauch, so oft es geht. Legt die Grundlage für eine lebenslange Bindung.
  • Werdet zum Wickelexperten und füllt diesen Job so gut aus, dass ihr der Mutter des Kindes wertvolle Tipps geben könnt.
  • Übernehmt die nötigen Anmeldungen: Standesamt, Krankenkasse usw.
  • Managt den Besuch, sorgt für Ruhe.
  • Versorgt und verwöhnt eure kleine Familie und lasst ansonsten alle fünfe gerade sein.
  • Verbringt viel Zeit im Elternbett. Geniesst, auch wenn das nicht immer einfach ist.

Wie lange kommt die Hebamme zu uns?

Für die nachgeburtliche Betreuung zu Hause in den ersten 56 Tagen nach der Geburt werden von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung (OKP) folgende Hausbesuche der Hebammen übernommen:

  • nach einer Frühgeburt, einer Mehrlingsgeburt, bei Erstgebärenden und nach einem Kaiserschnitt höchstens 16 Hausbesuche und maximal fünfmal ein zweiter Besuch am selben Tag. Zusätzliche Hausbesuche auf ärztliche Verordnung.
  • in allen anderen Situationen höchstens 10 Hausbesuche und in den ersten 10 Tagen nach der Geburt zusätzlich höchstens fünfmal ein zweiter Besuch am selben Tag. Zusätzliche Hausbesuche auf ärztliche Verordnung.

Nach den ersten 56 Tagen nach der Geburt werden zusätzliche Hausbesuche von der OKP nur übernommen, wenn sie ärztlich angeordnet werden.

Rhythmus im Wochenbett

Hast du schon einmal darüber nachgedacht, deinem Wochenbett etwas mehr Rhythmus zu verleihen? Stillpausen, regelmässige Spaziergänge an der frischen Luft oder ein immer wiederkehrendes Abendritual für ältere Geschwisterkinder bewähren sich als rhythmische Unterstützung. Denn: Rhythmen ordnen, ohne zu langweilen. Sie geben – oder ersparen – dir Kraft.

Das Leben auf unserem Planeten ist voller Rhythmen: von der Bewegung der Erde um die Sonne über Ebbe und Flut, Tag und Nacht bis zum Ein- und Ausatmen eines jeden Lebewesens. Der Rhythmus gibt Schwung, er synchronisiert und organisiert. Er tut dies aber nicht starr wie ein vorgegebener Takt, sondern erlaubt Abwechslung: Sonst würden wir nicht vor Aufregung den Atem anhalten oder bei einem Strandspaziergang nasse Füsse bekommen, weil eine Welle plötzlich aus der Reihe tanzt. Wenn wir uns diese elementaren Rhythmen bewusst machen, verbinden wir uns mit der Natur und mit ihrer Energie.

Bei der WALA setzen wir den Wechsel von warm und kalt, hell und dunkel, Ruhe und Bewegung ein, um Heilpflanzenauszüge auch ohne Alkohol haltbar zu machen. Diese rhythmischen Verfahren zeichnen uns aus.

Lasst andere teilhaben

Zu den nächsten Entwicklungsphasen

Die Hebamme an deiner Seite: vor, während und nach der Geburt

Hebammen sind ausgewiesene Expertinnen, wenn ein kleiner Mensch zur Welt kommt. Sie begleiten eine werdende Familie durch die Monate der Schwangerschaft, während der Geburt und in den Wochen danach. Es ist eine Arbeit, die medizinische Aspekte umfasst, aber weit darüber hinausgeht.

Eltern sein: den eigenen Rhythmus finden

Mit einem Kind werden auch seine Eltern geboren. Und das nicht nur beim ersten Mal. Jedes neue Familienmitglied fordert seinen Platz und verändert das Gleichgewicht in der Familie. Du kannst dir eine Familie wie ein Orchester vorstellen, in dem jedes Instrument gehört werden möchte und etwas zur Gesamtkomposition beiträgt.

Säuglingszeit: Babypflege und Begegnung

Wie viele Baby-Ratgeber hast du schon gelesen? Wir möchten uns auf wenige Tipps beschränken, denn wirklich wichtig ist nicht viel: Die gegenseitige Kontaktaufnahme ist das zentrale Thema der ersten Monate.

Stillen: bewährte Tipps für Mama & Kind

Das Stillen beginnt schon kurz nach der Geburt, wenn dein Baby instinktiv nach der Brust sucht. Nimm dir vor allem in den ersten Wochen Zeit und Ruhe beim Stillen. Und entdecke die wohltuende Stille, die im Stillen anklingt. Vielleicht musst du deinem Partner oder älteren Kindern erklären, wie wichtig das jetzt für dich ist. Nur so können dein Baby und du sich aufeinander einspielen und einen Rhythmus finden, der euch beiden guttut. Stillzeiten sind wertvoll – auch wenn du nicht stillst, sondern deinem Kind die Flasche gibst. Es sind Minuten der ungeteilten Zweisamkeit mit deinem Baby.

Unsere Ratgeber gibt es auch zum Download!

Du findest darin:

  • die entscheidenden Entwicklungsphasen deines Kindes
  • typische Kinderbeschwerden und Tipps für die Behandlung zu Hause
  • Empfehlungen für Arzneimittel, die die Hausapotheke bereichern
  • genaue Anleitungen für alle vorgeschlagenen Anwendungen
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